Die Zahl der im Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns lebenden Nandus ist seit dem Frühjahr auf 291 Vögel angestiegen. Im März wurden noch 247 Exemplare der ursprünglich aus Südamerika stammenden Tiere gezählt, wie das Landwirtschaftsministerium in Schwerin am Dienstag mitteilte. Vor 20 Jahren waren einige Nandus aus einem Freigehege in Schleswig-Holstein entwischt und in das Biosphärenreservat Schaalsee-Elbe gelangt. Bis 2018 stieg ihre Zahl auf rund 560 Tiere.
Nach Einschätzung des Bundesamts für Naturschutz gilt der Nandu derzeit nicht als invasiv, weil nicht nachgewiesen werden konnte, dass Nandus negative Auswirkungen auf heimische Arten haben. Allerdings beklagten Landwirte in der Region in den vergangenen Jahren immer wieder Ernteschäden.
Da es nicht gelang, die Nandus zu verjagen, wurden 2018 von Bauern und Naturschützern rund 190 Nandu-Eier mit Paraffin überzogen oder angebohrt, um die Zahl der Küken zu reduzieren. Zwei Bauern erhielten zudem die Ausnahmegenehmigung, 20 Nandu-Hähne zu schießen.