Nach dem Untergang eines Flüchtlingsboots vor der Küste Venezuelas ist die Zahl der Toten nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf mindestens 20 gestiegen. Die Regierung in Caracas hatte am Wochenende noch von 14 ertrunkenen venezolanischen Flüchtlingen gesprochen. Das Boot war den Angaben zufolge auf dem Weg zum Inselstaat Trinidad und Tobago. Die venezolanische Staatsanwaltschaft leitete am Montag Ermittlungen wegen „Menschenhandels“ ein und ordnete die Festnahme von sechs Verdächtigen an.
Generalstaatsanwalt Tarek William Saab schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, dass die Behörde gegen die Besitzer des Boots mit dem Namen „Mis Recuerdos“ (Meine Erinnerungen) vorgehe.
Nach Angaben der Regierung in Trinidad und Tobago waren unter den Opfern auch drei Kinder. Aufgrund der schweren politischen und wirtschaftlichen Krise in Venezuela gibt es regelmäßig Fluchtversuche von Venezolanern in andere Länder.
Nach Angaben des Abgeordneten Robert Alcalá aus dem venezolanischen Küstenstaat Sucre waren die Menschen an Bord des verunglückten Bootes bereits am 6. Dezember in Richtung Trinidad und Tobago aufgebrochen. Dort seien sie wegen illegaler Einreise festgenommen und mit ihrem eigenen Boot wieder zurückgeschickt worden.
Zwischen 2018 und 2019 starben laut Alcalá rund 100 Menschen bei dem Versuch, mit Booten nach Trinidad und Tobago zu gelangen. Ende November wiesen die Behörden des Karibikstaats 160 Venezolaner aus, die über den Seeweg das Nachbarland erreicht hatten.
Nach Angaben der UNO flohen seit 2015 bereits mehr als fünf Millionen Menschen wegen der anhaltenden Krise in Venezuela außer Landes. 25.000 von ihnen fanden Zuflucht in Trinidad und Tobago.