Die Funke-Mediengruppe ist am Dienstag Opfer eines Hackerangriffs geworden. Es seien zahlreiche Systeme davon betroffen, das Unternehmen arbeite mit Hochdruck an einer Lösung, teilte Funke mit. Die Mittwochsausgaben der Zeitungen könnten nur als Notausgaben erscheinen. Für die Leser seien die Paywalls deaktiviert und die E-Paper-Ausgaben der Zeitungen seien bis auf Weiteres freigeschaltet worden.
Funke schaltete wegen des Cyberangriffs auch die Polizei ein. Die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen übernahm die Ermittlungen, wie ein Sprecher der bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelten Behörde auf Anfrage bestätigte. Das Verfahren werde zusammen mit der Polizei in Essen geführt, es seien auch Experten des Landeskriminalamts vor Ort in der Essener Zentrale der Funke-Mediengruppe im Einsatz.
Es sei davon auszugehen, dass es sich tatsächlich um einen Hackerangriff handele, sagte der Sprecher. Derzeit werde versucht herauszufinden, wie groß der Umfang des Angriffs ist und wer dahinter steckt. Mit Erkenntnissen dazu sei voraussichtlich aber auch in den kommenden Tagen noch nicht zu rechnen. Die Zentralstelle habe die Ermittlungen an sich gezogen, da es sich um ein herausgehobenes Verfahren handele.
Zur Funke-Mediengruppe gehören zwölf Regionalzeitungen, darunter die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“, die „Berliner Morgenpost“, die „Thüringer Allgemeine“ und das „Hamburger Abendblatt“. Dazu kommen rund 20 Programmzeitschriften, etwa 20 Frauenzeitschriften und über 100 Anzeigenblätter. Damit ist das Unternehmen eines der größten Medienhäuser in Deutschland.