Zum Ende des Corona-Krisenjahres 2020 sind die Deutschen einer Umfrage zufolge erstaunlich guter Dinge. Zwei Drittel sind optimistisch, dass Deutschland die Probleme lösen und positiv aus der Krise herauskommen könne: Dies geht aus einer Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung hervor, die AFP exklusiv vorliegt.
56 Prozent gaben darin an, sie hätten sich „gut darauf vorbereitet, dass es ja irgendwann auch mal wieder losgeht“. Verunsichert und aus dem Lot geraten zeigte sich dagegen nur ein Viertel der Befragten.
Eine Mehrheit von 52 Prozent der Befragten gab an, sie hätten sich aus Rücksicht auf andere Menschen fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Viele versuchten, die gewonnene Zeit sinnvoll zu nutzen: 45 Prozent sagten, sie hätten die Zeit genutzt, um ein paar Dinge im eigenen Leben zu überdenken oder zu ordnen. Dass sie durch die Corona-bedingten Einschränkungen an Lebensqualität verloren hätten, sagten nur 38 Prozent.
Offensichtlich stärkte die Krise auch die Bereitschaft zu neuem Denken: Insgesamt 62 Prozent sprachen sich dafür aus, dass die Gesellschaft veraltete Denkmuster hinter sich lässt und neue Lebensweisen verfolgt – wenn es die gesundheitliche Lage erlaubt.
Immerhin 58 Prozent der Befragten gaben an, sie fürchteten, dass „die Corona Krise dauerhafte Schäden in der Gesellschaft angerichtet hat, die man nicht wiedergutmachen könne“. Die Erhebung zeigte aber auch eine Abneigung gegen Angst-Debatten: 63 Prozent sagten, dass sie genug davon hätten, dass Angst die aktuelle Debatte bestimme.
Mit dem Wirtschaftssystem zeigten sich die Befragten mehrheitlich zufrieden. 60 Prozent urteilten, dass die Soziale Marktwirtschaft gut funktioniert habe und den Wohlstand und die soziale Sicherheit schütze. Die Forderung, dass der Staat sich wesentlich stärker selbst wieder wirtschaftlich betätigen müsse, fand allerdings auch mehrheitliche Unterstützung (56 Prozent).
Für die repräsentative Online-Erhebung befragte das Institut YouGov 2035 Menschen zwischen dem 21. und 23. Dezember.