2020 schlossen 467.000 Jugendliche Ausbildungsvertrag ab

Ausbildungsvetrag - Bild: Stockfotos-MG - stock.adobe.com
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Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet angesichts der Corona-Pandemie mit einem „schwierigen Ausbildungsjahr 2021“. Corona verschärfe die Situation auf dem Ausbildungsmarkt, sagte BA-Chef Detlef Scheele dem Nachrichtenportal t-online. Das Ausbildungsjahr 2020 sei hingegen „mit einem blauen Auge davongekommen“. Das Baugewerbe vermeldete am Donnerstag ein Plus der Lehrlingszahlen 2020.

Schon vor der Pandemie habe es einen niedrigeren Stand an gemeldeten Lehrstellen gegeben, sagte Scheele dem Portal. „Jetzt suchen die Unternehmen noch weniger Auszubildende, zudem gibt es wegen des Lockdowns auch kaum Angebote für Praktika.“ Noch sei unklar, was die Ausweichstrategie der jungen Menschen sei. 2020 seien viele einfach länger zur Schule gegangen.

„Nun befürchten wir, dass von diesen viele im Jahr 2021 eine Ausbildung absolvieren möchten“, sagte der BA-Chef. Für alle einen Ausbildungsplatz zu finden, „wird nicht leicht“. Er werbe derzeit überall dafür, „dass die Firmen trotz Corona Lehrstellen anbieten“.

Im Ausbildungsjahr 2020 dagegen habe es zwar angesichts geschlossener Schulen im Frühjahr weniger Beratungen gegeben, dennoch hätten im abgelaufenen Jahr 467.000 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. „Wir sehen deshalb keinen Jahrgang ‚Corona‘.“

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe vermeldete ein Plus der Zahlen im vergangenen Jahr. Demnach begannen 2020 rund 14.500 junge Menschen eine Ausbildung in einem Bauberuf, das war ein Plus von knapp fünf Prozent verglichen mit 2019. Als „besonders erfreulich“ wertete der Verband die Tatsache, dass sich die Zahl der weiblichen Lehrlinge um zehn Prozent erhöht habe. Die Baubranche boomt aktuell. 

Die Bauwirtschaft erweise sich bei der Ausbildung als „verlässliche Stütze der deutschen Konjunktur“, erklärte Verbands-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Die Unternehmen „nehmen ihre Verantwortung für die Zukunft sehr ernst“.

BA-Chef Scheele hält die Auswirkungen des neuerlichen Lockdowns auf den gesamten Arbeitsmarkt für „gering“. Der im Dezember verhängte harte Lockdown habe bislang zu keinem neuerlichen, erhöhten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt – „und es deutet aktuell auch nichts darauf hin, dass es so kommt“, sagte der BA-Chef t-online. 

Wichtig sei dabei vor allem die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie. „Mein Eindruck ist: Die Arbeitgeber blicken aktuell relativ optimistisch in die Zukunft“, sagte Scheele. Die Unternehmen hielten an ihren Fachkräften fest.

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