Ärzteverband fordert mehr Tests – vor allem auf neue Coronavirus-Mutationen

Symbolbild: Corona-Test
Symbolbild: Corona-Test

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, hält Debatten über mögliche Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen derzeit nicht für angemessen. Lockerungsszenarien seien im Moment überhaupt nicht denkbar, sagte Johna am Donnerstag dem Sender SWR2. Sie forderte zudem mehr Tests – vor allem auch auf die neuen mutierten Varianten des Coronavirus.

Es schockiere sie als Ärztin wie manche über Lockerungen diskutierten, so als ob es nur darum gehen müsste, die älteren Mitbürger richtig zu schützen und dann könne alles so weitergehen wie vor Corona, sagte Johna. In der Altersgruppe zwischen 60 und 79 Jahren seien bereits 11.000 Menschen gestorben. Als Ärztin tue es ihr weh, diese Schicksale in Kauf zu nehmen. Außerdem werde viel zu wenig über die Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion gesprochen.

Johna reagierte damit unter anderem auf Äußerungen des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner. Dieser hatte am Mittwoch im Bundestag gefordert, über Lockerungsszenarien nachzudenken, denn der derzeitige Lockdown könne schließlich nicht ewig dauern.

Sehr besorgt äußerte sich Johna über das Auftreten der neuen Virusmutationen. Da in Deutschland zu wenige Viren sequenziert, also genauer analysiert würden, wisse man bislang überhaupt nicht, wie stark sich die aus Großbritannien kommende Virusvariante hierzulande bereits ausbreite. Die Gesundheitsämter könnten aber erst dann Infektionsketten gezielt durchbrechen, wenn sie wüssten, wo die neue Virusvariante sei. Auch generell seien wieder mehr Corona-Tests erforderlich.

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