Arbeitgeberpräsident Dulger warnt vor weiteren Einschränkungen für Betriebe

Rainer Dulger - Bild: BDA/Michael Hübner
Rainer Dulger - Bild: BDA/Michael Hübner

In der Debatte über die richtigen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie warnt Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger vor weiteren Einschränkungen für Unternehmen. „Das ist doch absurd. Sie können doch nicht alle Betriebe schließen“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Zuvor hatte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) im MDR einen Lockdown für die Wirtschaft gefordert, Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt drängte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe auf ein Recht auf Homeoffice wo immer möglich. 

„Wir müssen die Menschen pandemiegeschützt so gut es geht in Brot und Arbeit halten“, sagte dagegen Dulger. Nur mit Wertschöpfung könnten die Sozialsysteme am Leben gehalten werden, die im Moment alle versorgten. Die Verantwortung für volle Büros sieht er teilweise bei den Arbeitnehmern. „Heute beobachte ich bei meinen Mitarbeitern, die einer Bürotätigkeit nachgehen, zumindest einen Trend, dass man nach einer langen Phase daheim gerne mal wieder in den Betrieb kommt, um auch mal wieder die Kollegen zu sehen – zwar nur mit Abstand, aber immerhin“, sagte er. 

Die Betriebe hätten beim Infektionsschutz viel erreicht, sagte Dulger. Schon jetzt aber gebe es eine Unverhältnismäßigkeit zwischen überfüllten Skipisten und geschlossenen Geschäften. Er forderte, dass die Politik bei künftigen Entscheidungen über Corona-Maßnahmen die Sozialpartner miteinbeziehen solle. 

Es müsse dabei auch um eine langfristige Strategie gehen, sagte er. „Das Geld, das wir gerade verlieren, muss ja wieder erwirtschaftet werden.“ Die Politik dürfe nicht immer neue Anforderungen an die Unternehmen stellen. Stattdessen sollten Sozialbeiträge auf 40 Prozent der Lohnsumme gedeckelt und das Renteneintrittsalter angehoben werden. 

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