Arbeitsminister Heil ruft zur Homeoffice-Nutzung auf

Was wird alles fürs Homeoffice benötigt? Diverse kostenlose Programme können helfen - goodluz/Shutterstock.com

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat Beschäftigte und Unternehmen nach dem Bund-Länder-Gipfel aufgerufen, die neuen Homeoffice-Möglichkeiten massiv zu nutzen. Wo es betrieblich möglich ist und wo die Tätigkeiten es hergeben, müsse jetzt verpflichtend Homeoffice angeboten werden, sagte Heil in der Internetsendung „Bild live“. „Von den Beschäftigten erwarten wir, dass sie das in Anspruch nehmen“, fügte der Minister hinzu. „Es geht darum, soziale Kontakte zu reduzieren, am Arbeitsplatz und auch im öffentlichen Personennahverkehr.“

Bund und Länder hatten sich am Dienstag darauf geeinigt, dass Arbeitgeber per Verordnung des Bundesarbeitsministeriums zunächst bis zum 15. März verpflichtet werden, Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen, wo immer dies möglich ist. 

Mit den Beschlüssen sei „ein starkes Signal“ gesetzt worden, sagte  Heil „Bild live“. Arbeitgeber warnte er davor, die Möglichkeit zum Homeoffice willkürlich abzusagen und kündigte Kontrollen an: „Sie müssen klar sagen, wo es geht – und auch, wo es nicht geht“, sagte der Minister. „Wo es möglich ist, sollen sie es ermöglichen und das wird im Zweifelsfall auch von Arbeitsschutzbehörden überprüft.“

Der Digitalverband Bitkom sieht bei der verschärften Homeoffice-Regelung vor allem die öffentliche Verwaltung in der Pflicht. Dort gebe es den größten Handlungsbedarf. „Die meisten der fünf Millionen Beschäftigten der Öffentlichen Hand könnten von ihrer Tätigkeit her auch zu Hause arbeiten, den wenigsten wird es bislang ermöglicht“, erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg am Mittwoch. 

Die Verpflichtung gegenüber den Unternehmen solle ebenso auf die öffentliche Verwaltung angewandt werden, forderte er. Hier müsse sich die Politik in Bund, Ländern, Städten und Gemeinden „an die eigene Nase fassen“. 

Laut einer Bitkom-Studie, für die im Oktober und November rund 1500 Erwerbstätige ab 16 Jahren telefonisch befragt wurden, lassen sich nach Angaben Bergs 55 Prozent aller Jobs zumindest teilweise auch von zu Hause aus erledigen. „Allerdings nehmen dies nur 45 Prozent der Erwerbstätigen wahr. Dabei arbeiten lediglich 25 Prozent der Homeoffice-Berechtigten vollständig zu Hause, 20 Prozent zumindest teilweise.“

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