Das Bauhauptgewerbe hat im zurückliegenden Jahr voraussichtlich weniger Aufträge erhalten als 2019. Der Auftragseingang in den ersten elf Monaten des Jahres sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Im Monat November lag der Auftragseingang demnach saison- und kalenderbereinigt 5,9 Prozent unter dem Wert vom November 2019.
In absoluten Zahlen betrug der Auftragseingang im November 2020 rund 6,9 Milliarden Euro, wie die Statistiker mitteilten. Das waren – nicht preisbereinigt – 2,3 Prozent weniger als im November 2019. Allerdings war damals mit 7,1 Milliarden Euro ein Höchststand für einen November verzeichnet worden. Die Statistiker erfassen bei ihrer Erhebung Baubetriebe mit mindestens 20 Mitarbeitern.
„Wir sehen eine ähnliche Entwicklung wie bereits im Frühjahr des letzten Jahres während des ersten Lockdowns“, erklärte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). Demnach gingen die Aufträge im Wirtschaftsbau im November deutlich zurück – „insgesamt um gut 14 Prozent, im Hochbau sogar um fast 20 Prozent“. Im Wohnungsbau dagegen sei die Nachfrage mit einem Auftragsplus von 13 Prozent zum Vorjahresmonat weiter „intakt“.
ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa sieht die Branche daher trotz Corona-Krise noch vergleichsweise gut aufgestellt: „Da die die Nachfrage nach Bauleistungen in den Herbstmonaten vor dem erneuten Lockdown wieder an Fahrt aufgenommen hatte, konnten wir die Umsätze im November um gut sieben Prozent erhöhen“, betonte er. Pakleppa zeigte sich zuversichtlich, in diesem Jahr „den Umsatz zumindest auf dem Niveau des abgelaufenen Jahres 2020 halten zu können“.