Bangen um das Schicksal von 62 Insassen einer indonesischen Boeing 737

Symbolbild: Fliegendes Flugzeug
Symbolbild: Fliegendes Flugzeug

Ein indonesisches  Passagierflugzeug mit 62 Menschen an Bord ist am Samstag vermutlich kurz nach dem Start in Jakarta ins Meer gestürzt. Verkehrsminister Budi Karya Sumadi sagte vor Jounalisten, an Bord der Boeing 737-500 seien unter anderem zwölf Besatzungsmitglieder und zehn Kinder gewesen. Die Maschine der indonesischen Fluggesellschaft Sriwijaya Air verlor rund vier Minuten nach dem Abflug Richtung Borneo den Kontakt zum Kontrollturm.

Rettungshelfer seien auf dem Weg zum mutmaßlichen Absturzort der Boeing, sagte der Sprecher der Rettungsbehörde, Bambang Suryo Aji. Fischer sagten dem Fernsehsender Kompas, sie hätten in der Nähe von Jakarta mutmaßliche Trümmer der Maschine gefunden. Die Boeing hatte laut der Flug-Website FlightRadar24 dramatisch an Höhe verloren, bevor der Kontakt zum Kontrollturm abbrach. Der Flieger der Billig-Airline Sriwijaya mit der Flugnummer SJ 182 sollte Borneo nach rund 90 Minuten erreichen.

„Vier meiner Familienmitglieder sind in dem Flugzeug – meine Frau und meine drei Kinder“, schluchzte Yaman Zai, der am Pontianak-Flughafen auf Borneo wartete. „Sie sind nicht angekommen, sie sind nicht hier.“ Von den Behörden und von der Fluggesellschaft gab es zunächst keine Hinweise, warum das Flugzeug so schnell an Höhe verlor.

In Indonesien gab es zuletzt im Oktober 2018 ein schweres Flugzeugunglück: Damals kamen 189 Menschen ums Leben, als eine Lion-Air-Maschine vom Typ Boeing 737 MAX kurz nach dem Start ins Meer stürzte. Dieser Absturz sowie ein weiterer in Äthiopien führten zu einem weltweiten Flugverbot für die 737 MAX und einer Milliardenstrafe für Boeing wegen der Verschleierung von Informationen über das Stabilisierungssystem MCAS gegenüber den Aufsichtsbehörden.

Die indonesische Luftfahrtindustrie hat keinen guten Ruf. 2014 kamen 162 Menschen ums Leben als eine Maschine der Gesellschaft AirAsia auf dem Weg von der indonesischen Stadt Surabaya nach Singapur abstürzte. Die Untersuchungen ergaben, dass die Kontrollsysteme des Flugzeugs nicht angemessen überwacht worden waren, dass sich die Maschine in keinem guten Gesamtzustand befand und dass der Pilot in der Notsituation nicht angemessen reagiert hatte.

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