Bauern und Umweltschützer demonstrieren mit Traktoren und Fußabdrücken für Agrarwende

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Symbolbild: Bauerndemo

Bauern und Umweltschützer haben am Samstag in Berlin von Bundesregierung und EU eine Agrarwende gefordert. „Wir haben Agrarindustrie satt“, stand auf einem Großtransparent vor dem Kanzleramt. Auch vor der CDU-Parteizentrale forderten Demonstrantinnen und Demonstranten eine „klimaschonende Landwirtschaft“ und „artgerechte Tierhaltung“.

Die Kundgebung des Bündnisses „Wir haben satt“, die jährlich anlässlich der Agrarmesse „Grüne Woche“ stattfindet, fiel diesmal Corona-bedingt deutlich kleiner aus als sonst. Gleichwohl zogen Landwirte mit Traktoren durch die Berliner Innenstadt. Außerdem sollten vor dem Kanzleramt rund 10.000 Fußabdrücke von Unterstützerinnen und Unterstützern abgelegt werden, um der Forderung nach einem Umsteuern mehr Nachdruck zu verleihen.

„Billiges Essen ist eine Sackgasse, die weder die Landwirtschaft noch die Verbraucher*innen weiterbringt“, erklärte Saskia Richartz im Namen des Aktionsbündnisses. Sie warf Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) „Versagen“ vor und „eine Politik auf Kosten von Höfen, Tieren und Umwelt“. Auch den Ausstieg aus der Nutzung von Pestiziden müsse die Regierung endlich vorantreiben.

Beteiligt am Bündnis „Wir haben es satt“ sind rund 60 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Naturschutz und Gesellschaft. Zentrale Ziele sind auch der Verzicht auf Gentechnik im Agrarbereich sowie eine Abkehr von der Massentierhaltung. Bei der Bundestagswahl müsse „die verfehlte Agrarpolitik abgewählt“ werden, forderten die Demonstrantinnen und Demonstranten.

Klöckner wandte sich in einer Stellungnahme gegen „Polarisierungen und Pauschalisierungen“, was nicht zur Lösung von „Zielkonflikten“ beitrage. „Unsere Landwirte und Lebensmittelerzeuger ernähren Millionen von Menschen, die nicht hungern und sich keine Gedanken um ihr täglich Brot machen müssen“, hob sie hervor. 

Gleichwohl sei es „selbstverständlich“, dass auch die Wirtschaftsweise in der Landwirtschaft  „permanent ressourcenschonender, nachhaltiger werden muss“. Hier seien aber auch bereits Fortschritte erreicht worden, betonte Klöckner, zum Beispiel das Verbot des Tötens männlicher Küken. Zudem habe die Landwirtschaft seit 1990 ihren Ausstoß an klimarelevanten Gasen um über 20 Prozent verringert.

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