Vor dem Hintergrund der Knappheit an Corona-Impfstoffen in Deutschland und weiteren Ländern hat der Pharmakonzern Bayer Unterstützung zugesagt. „Wir sind bereit, dafür alle Hebel in Bewegung zu setzen“, sagte Bayer-Chef Werner Baumann der Zeitung „Welt am Sonntag“. „Wir prüfen intensiv, ob wir neben der bereits vereinbarten Entwicklung und Bereitstellung des Impfstoffs auch bei der Produktion helfen können“, fügte er hinzu.
Es gehe dem Bayer-Konzern dabei nicht primär um finanzielle Überlegungen, versicherte der Konzernchef. Vielmehr wolle sein Unternehmen dazu beitragen, den Impfstoff so schnell wie möglich verfügbar zu machen. „Mit unserem Produktionsnetzwerk in Deutschland und den USA sowie dem entsprechenden zeitlichen Vorlauf wären wir grundsätzlich in der Lage, Impfstoff in größeren Mengen zu produzieren“, sagte Baumann der „Welt am Sonntag“.
Anfang Januar hatte der Pharmakonzern bereits eine gemeinsame Vertriebs- und Entwicklungsallianz mit dem Tübinger Impfstoffhersteller Curevac angekündigt. Der Corona-Impfstoff von Curevac ist allerdings noch nicht marktreif.
Curevac arbeitet wie der deutsche Konkurrent Biontech mit einem Wirkstoff auf Basis von messenger-Ribonukleinsäure (mRNA), die auch als Boten-RNA bezeichnet wird. Im Gegensatz zum Biontech-Impfstoff, der längerfristig bei minus 70 Grad gelagert werden muss, bleibt der Curevac-Impfstoff nach Unternehmensangaben auch bei Kühlschrank-Temperaturen mindestens drei Monate stabil.
Laut einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag, haben in Deutschland seit Beginn der Impfkampagne Ende Dezember bislang gut eine Million Menschen die erste von zwei Corona-Impfdosen erhalten. Um eine sogenannte Herdenimmunität gegen das neuartige Coronavirus zu erreichen, müssten Schätzungen zufolge mehr als 60 Prozent der Bevölkerung geimpft werden.