Vor dem auf kommenden Dienstag vorgezogenen Corona-Krisengipfel von Bund und Ländern hat Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) eine komplette Stilllegung des Nahverkehrs klar abgelehnt. Dieser könne „nicht auf Null“ reduziert werden, „das ist albern“, sagte Bouffier am Freitag vor Journalisten in Berlin. Er plädierte aber dafür, dass noch mehr Menschen zu Hause arbeiteten. Beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020 sei die Auslastung des Nahverkehrs geringer gewesen.
Bouffier hob die besondere Bedeutung der Bundesländer im Kampf gegen die Corona-Pandemie hervor. Diese seien am dichtesten dran, weil sie die beschlossenen Maßnahmen umsetzen müssten. Der Bund habe keinen einzigen Kindergarten und keine einzige Schule. Es gebe aber „keinen Wettlauf zwischen dem Kanzleramt und den Ministerpräsidenten“, sagte er mit Blick darauf, dass zunächst Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf einen vorgezogenen Corona-Krisengipfel gedrängt hatte.
Das nächste Krisentreffen von Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder soll bereits am Dienstag stattfinden, ursprünglich war dies erst für den 25. Januar geplant. Es gehe darum, „noch mehr“ zu tun, um die Infektionszahlen zu senken, begründete Regierungssprecher Steffen Seibert den neuen Termin.