Branchenverbände fordern von Politik deutliche Anstrengungen bei Offshore-Wind

Offshore-Windpark
Offshore-Windpark

Eine Reihe von Branchenverbänden hat die Politik zu Anstrengungen beim Ausbau der Offshore-Windenergie gedrängt. Im zweiten Halbjahr 2020 sei „aufgrund falsch gesetzter politischer Rahmenbedingungen“ keine einzige Anlage gebaut worden, monierten etwa der Bundesverband Windenergie, die Stiftung Offshore-Windenergie und der Maschinenbauverband VDMA am Donnerstag. Deshalb müssten nun schnellstmöglich potenziell nutzbare Flächen ausgeschrieben werden, um nicht zuletzt die Beschäftigung in der Branche zu sichern.

Den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Branche zufolge gingen im vergangenen Jahr insgesamt 32 Anlagen mit einer Leistung von 219 Megawatt erstmalig ans Netz. Insgesamt liefern damit in der deutschen Nord- und Ostsee nun 1500 Anlagen Strom. Zwar verbesserten sich die langfristigen Rahmenbedingungen für die Offshore-Windindustrie, etwa mit bis 2040 formulierten Zielen der Bundesregierung. Allerdings bleibe die „kurzfristige Situation der Branche mit dem sehr schwachen Heimatmarkt herausfordernd“, kritisierten die Verbände. 

Die Folge seien Firmenschließungen und Abwanderungen, und das müsse „schnellstmöglich überwunden werden“. Es sei sinnvoll, „jetzt einen Investitionsschub auszulösen“. Die vorhandenen Potenziale müssten schnellstmöglich zusätzlich ausgeschrieben und mit raschen Inbetriebnahmen verbunden werden. Investitionen jetzt vorzuziehen, helfe Konjunktur und Klimaschutz gleichermaßen.

Die Grünen-Energieexpertin Julia Verlinden erklärte dazu, die Bundesregierung halte die erneuerbaren Energien „klein“, das zeige die Ausbaudelle bei der Offshore-Windenergie. „Wir brauchen Ökostrom vom Meer, um Kohle- und Atomstrom schnell zu ersetzen“, betonte sie. Nötig seien jetzt klare und gestufte Mengenziele.

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