Britische Unternehmen haben die Regierung in London zur finanziellen Unterstützung des Zugbetreibers Eurostar aufgerufen. Die Lobbygruppe London First forderte Finanzminister Rishi Sunak in einem Brief zu „raschem Handeln“ auf, um die Zukunft der Zugverbindung unter dem Ärmelkanal zu sichern, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag berichtete. Eurostar dürfe nicht „zwischen die Lücken“ der finanziellen Hilfsleistungen fallen.
Eurostar ist durch die Coronavirus-Pandemie in massive Schwierigkeiten geraten. Die französische Bahngesellschaft SNCF als Mehrheitseignerin sprach am Freitag von einer „sehr kritischen“ Lage. Derzeit gibt es nur noch eine tägliche Hin- und Rückfahrt zwischen London und Brüssel beziehungsweise Paris.
Der Chef der SNCF-Reisesparte, Christophe Fanichet, fürchtet einen weiteren Einbruch der Passagierzahlen, da seit Montag die neuen französischen Corona-Regeln in Kraft getreten sind. Fanichet verwies darauf, dass Eurostar als „französische Gesellschaft in England“ weder Hilfszahlungen von der britischen noch der französischen Regierung bekomme. Eurostar gehört zu 55 Prozent der SNCF, zu 40 Prozent einem kanadisch-britischen Finanz-Konsortium und zu fünf Prozent der belgischen Bahn.