Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat die Genehmigung für den sofortigen Weiterbau der Gas-Pipeline Nord Stream 2 in deutschen Gewässern erteilt. Die Erweiterung des Zeitfensters sei „aufgrund unvorhersehbarer Verzögerungen“ außerhalb deutscher Gewässer erforderlich worden, teilte die Behörde am Freitag in Hamburg mit – sie verwies damit auf den Stopp der Arbeiten wegen Sanktionsdrohungen aus den USA.
Die Betreibergesellschaft Nord Stream 2 AG muss nun nicht mehr bis Ende Mai mit dem Weiterbau in deutschen Gewässern warten. Es geht laut BSH um die Verlegung von Rohrleitungen auf zwei Teilstrecken in der sogenannten ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) in der Pommerschen Bucht. Die eine ist rund 16,5 Kilometer lang, die andere knapp 14 Kilometer.
Die Genehmigung gilt laut BSR für ein ankerpositioniertes Schiff. Darauf hatte die Nord Stream 2 AG umsteigen müssen, nachdem eine Schweizer Spezialfirma ihre Schiffe wegen der US-Sanktionsdrohungen abgezogen hatte. Zum Schutz von Seevögeln begrenzte die Behörde die Bauarbeiten im Zeitraum bis Ende Mai auf maximal 30 Tage pro Bauphase, der jeweils eine 14-tägige Pause folgen muss.
Unklar ist, wann die Betreibergesellschaft die Arbeiten zur Fertigstellung der Pipeline in dänischen Gewässern wieder aufnimmt. „Wir haben von der dänischen Energie-Agentur die Genehmigung, ab Freitag mit den Arbeiten zu beginnen. Das heißt aber nicht, dass wir am Freitag auch die Verlegung von Rohren wieder aufnehmen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens dem „Handelsblatt“. „Wir werden voraussichtlich erst Ende Januar oder Anfang Februar genauer abschätzen können, wann wir beginnen, Rohre zu verlegen.“