Das Bundeskartellamt erwartet in diesem Jahr deutlich mehr Übernahmen und Fusionen als in den Vorjahren. „Es ist viel Liquidität im Markt, während gleichzeitig viele Unternehmen auch coronabedingt Schwierigkeiten haben“, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). Er rechne mit einer Reihe an schwierigen Verfahren: „Aus dieser Gemengelage können nicht nur viele, sondern durchaus auch wettbewerblich heikle Verfahren entstehen.“
Er lehne es jedoch ab, Zusammenschlüsse nur lasch zu prüfen, weil Unternehmen wegen Corona in der Krise sind, sagte Mundt: „Fusionskontrolle ist Strukturkontrolle, die auf die Zukunft gerichtet ist. Daher dürfen wir keinen anderen Maßstab als in der Vergangenheit anlegen.“
Seine Behörde werde kritisch prüfen, falls Unternehmen aus China die aktuellen Turbulenzen nutzen sollten, um deutsche Firmen zu kaufen: „Wir werden künftig viel stärker darauf achten müssen, dass es keine Wettbewerbsverzerrungen durch staatlich subventionierte Übernahmen gibt.“