Die Bundesregierung hat die Entscheidung verteidigt, den Impfstoff gegen das Coronavirus auf EU-Ebene zu beschaffen. „Wir sind überzeugt, dass das der richtige Weg war und ist“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Regierung stehe zu dieser „Grundsatzentscheidung“. Der europäische Zusammenhalt habe sich gerade in der Pandemie als wichtig erwiesen.
Wie die EU gemeinsam die Krise bewältige, werde mit darüber entscheiden, „was wir als EU wert sind“, sagte der Regierungssprecher. „Jeder für sich kann nicht der Weg sein.“ Seibert verwies in diesem Zusammenhang auf eine „Impfallianz“, der neben Deutschland zunächst Frankreich, Italien und die Niederlande angehört hätten. Nachdem sich andere Länder angeschlossen hätten, sei die EU-Kommission im Juni gebeten worden, die Verhandlungen mit den Herstellern zu führen.
Im Zuge des schleppenden Starts der Impfungen war die Kritik laut geworden, die EU habe vorab zu wenig von dem schließlich als ersten zugelassenen Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer bestellt. Dazu sagte der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, Hanno Kautz, das Problem sei nicht die Bestellmenge, sondern die Produktionskapazität. Der schleppende Start bei den Impfungen wird neben der erwarteten Verlängerung des derzeitigen Lockdowns auch Thema der Bund-Länder-Beratungen am Dienstag sein.