China entlässt Tibet-Aktivisten nach fünf Jahren Haft aus Gefängnis

Symbolbild: Gefängnis
Symbolbild: Gefängnis

Ein Tibet-Aktivist, der von den chinesischen Behörden wegen „Anstiftung zum Separatismus“ zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war, ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Der Anwalt von Tashi Wangchuk, Liang Xiaojun, teilte am Donnerstag zunächst mit, sein Mandant sei von Behördenvertretern nach Hause gebracht worden und halte sich nun bei seiner Schwester in Yushu in der Provinz Qinghai auf. Sein gesundheitlicher Zustand sei gut, er sei aber unsicher, ob Tashi „vollkommen frei“ sei.

Am Freitag sagte Liang der Nachrichtenagentur AFP, nachdem er zunächst mit dem Aktivisten habe sprechen können, seien dieser und seine Familie inzwischen nicht mehr erreichbar. Er befürchte daher, dass Tashi weiter Restriktionen unterliege.

Tashi Wangchuk war 2018 verurteilt worden. Als Beweis für den Vorwurf der „Anstiftung zum Separatismus“ verwies die Staatsanwaltschaft auf eine kurze Dokumentation der „New York Times“ über Tashis Bemühungen zur Bewahrung der tibetischen Kultur. Zwei Jahre zuvor war er bereits festgenommen worden. Die Dokumentation zeigte Tashi bei einer Reise nach Peking, wo er versuchte, sich bei Staatsmedien und Gerichten gegen die rückläufige Nutzung der tibetischen Sprache einzusetzen.

Die Behörden in Qinghai, einer Provinz mit hohem tibetischen Bevölkerungsanteil, lehnten auf Anfrage von AFP eine Stellungnahme ab. 

China hatte Tibet 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region und die angrenzenden Provinzen, in denen ebenfalls viele Tibeter leben, bis heute mit harter Hand.

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