Im Kampf gegen einen neuen Anstieg der Corona-Infektionen hat China zwei Millionenstädte komplett von der Außenwelt abgeriegelt. Alle Transportverbindungen in die südlich von Peking gelegenen Metropolen Shijiazhuang und Xingtai wurden am Freitag unterbrochen. Den insgesamt rund 18 Millionen Einwohner wurde das Verlassen ihrer Städte per Anordnung der Behörden verboten – nur in ganz dringenden Fällen soll es eine Ausnahmeerlaubnis geben.
Die Zahl der Neu-Erkrankungen an Covid-19 in China ist in den vergangenen Tagen auf den höchsten Stand seit sechs Monaten gestiegen. Haupt-Herd ist die an Peking angrenzende Provinz Hebei, in der Shijiazhuang und Xingtai liegen. Alle Zufahrtsstraßen zu den beiden Städten sind in beide Richtungen gesperrt, Flugverbindungen gestrichen und der Zugverkehr eingestellt. Die Schulen in beiden Städten sind geschlossen, zudem begannen die Behörden mit Massentests.
In China war vor gut einem Jahr das neuartige Coronavirus weltweit erstmals registriert worden. Mit strikten Maßnahmen wie der Abriegelung ganzer Städte und Regionen sowie Massentests hatte das Land das Infektionsgeschehen bis zum Frühjahr unter Kontrolle gebracht. In den vergangenen Tagen wurden aber mehrere neue Infektionsherde entdeckt, vor allem in Hebei. In der Provinz wurden seit Wochenbeginn mehr als 300 Neuinfektionen registriert.
Auch wenn die täglichen Infektionszahlen damit bei weitem nicht so hoch sind wie etwa in Europa, sind die Behörden alarmiert. Am 12. Februar wird das chinesische Neujahrsfest gefeiert und aus diesem Anlass sind üblicherweise hunderte Millionen Menschen im ganzen Land unterwegs. Die chinesischen Behörden sind daher bemüht, alle Infektionsherde einzudämmen und möglichst schnell möglichst viele Menschen zu impfen.