In Brasilien ist am Montag eine landesweite Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus angelaufen. Nach Beratungen mit den Gouverneuren sei entschieden worden, zwei Tage früher als geplant mit den Impfungen zu beginnen, sagte Gesundheitsminister Eduardo Pazuello. Alle 27 Bundesstaaten würden nun mit Impfstoff versorgt und könnten dann sofort mit der Verabreichung des Mittels beginnen.
Zwei Impfstoffe hatten am Sonntag in Brasilien eine Notfallzulassung erhalten. Die Aufsichtsbehörde Anvisa gab grünes Licht für das vom chinesischen Hersteller Sinovac in Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Institut Butantan entwickelte Mittel CoronaVac und das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca. Vorerst ist aber nur der CoronaVac-Impfstoff in Brasilien verfügbar.
Da im Bundesstaat São Paulo schon am Sonntag die ersten Impfungen vorgenommen worden waren, war die Zentralregierung unter Druck geraten, die landesweite Impfkampagne vorzuziehen. Brasilien ist mit mehr als 210.000 Toten nach den USA das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt.
Auch in Chile begann am Montag die landesweite Corona-Impfkampagne. Als erstes sollen Menschen über 80 Jahren sowie Patienten mit chronischen Erkrankungen immunisiert werden. Die chilenischen Behörden hatten Mitte Dezember dem Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer die Zulassung erteilt. In dem südamerikanischen Land wurden bislang fast 670.000 Corona-Infektionen und mehr als 17.000 Todesopfer verzeichnet.