Coronavirus-Mutation aus Brasilien erstmals in Deutschland nachgewiesen

Corona - Bild: 9_fingers_ via Twenty20
Corona - Bild: 9_fingers_ via Twenty20

In Deutschland ist erstmals eine in Brasilien verbreitete Mutation des Coronavirus nachgewiesen worden. Die Coronavirus-Variante sei am Donnerstag bei einem Reiserückkehrer in Hessen entdeckt worden, sagte der hessische Sozialminister Kai Klose (Grüne) am Freitag in Wiesbaden. Es handle sich um den ersten Nachweis dieser Mutante in Deutschland.

Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek sagte, es sei bereits auf dem Flug nach Deutschland gemeldet worden, dass es an Bord eine coronapositiven Menschen geben soll, der aber keine Symptome aufweise. Mit einer PCR-Testung sei dann die in Brasilien kursierende Mutation nachgewiesen worden. Die Sequenzierung sei noch nicht abgeschlossen.

Die aus Brasilien stammende Coronavirus-Variante soll einer südafrikanischen Virusmutation ähneln, die ebenfalls bereits in Deutschland nachgewiesen wurde. Für beide Varianten wird laut Robert-Koch-Institut (RKI) eine „erhöhte Transmissibilität“ diskutiert, also ob das mutierte Virus leichter von Mensch zu Mensch übertragbar ist.

Zudem ist es Ciesuk zufolge möglich, dass es bei der südafrikanischen und brasilianischen Variante zu Reinfektionen kommen kann, weil die nach einer ersten Infektion gebildeten Antikörper die neue Virusvariante nicht vollständig neutralisieren können.

Eine weitere, in Großbritannien entdeckte Variante, gilt als deutlich ansteckender als das Wildvirus, führt aber offenbar nicht zu schwereren Krankheitsverläufen. Die Virusvariante aus Großbritannien sei vermutlich zu 30 bis 35 Prozent ansteckender als der Wildtyp des Coronavirus, sagte Ciesuk.

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