Als Folge der Erstürmung des Kapitols in Washington beendet die Deutsche Bank einem Medienbericht zufolge ihre Zusammenarbeit mit dem scheidenden US-Präsidenten Donald Trump. Wie die „New York Times“ am Dienstag berichtete, will die Bank künftig keine Geschäfte mehr mit Trump oder seinen Firmen machen. Ein Sprecher sagte dazu in Frankfurt am Main, die Bank „möchte das nicht kommentieren“, auch ein Sprecher in den USA äußerte sich auf Anfrage nicht.
Gänzlich kappen dürfte die Bank ihre Beziehungen jedoch nicht – so stehen noch Kredite in Höhe von mehr als 300 Millionen Dollar (rund 247 Millionen Euro) aus. Die Deutsche Bank zieht mit ihrer Entscheidung indes die Konsequenzen aus den Unruhen rund um das Kapitol am vergangenen Mittwoch. Hunderte Trump-Anhänger hatten das Gebäude gestürmt und dort stundenlang für Chaos gesorgt. Sie zerschlugen Fenster, verwüsteten Büros und besetzten Räume. Im Zusammenhang mit der Gewalt gab es mehrere Tote.
Trump hatte seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgerufen, zum Kapitol zu marschieren, und wird daher für die Unruhen mitverantwortlich gemacht. Die Deutsche Bank reiht sich nun ein in eine Reihe von Firmen und Unternehmern, die die Gewalt verurteilten und Trump daraufhin den Rücken kehrten.
Die Verbindungen der Deutschen Bank zu Trump reichen rund zwei Jahrzehnte zurück. Nach den Pleiten, die der Immobilienmogul in den neunziger Jahren mit seinen Casinos und Hotels in Atlantic City erlitten hatte, machten die meisten großen Banken einen großen Bogen um ihm. Die Deutsche Bank war damals hingegen bereit, Trump Geld zu leihen.