Deutsche Umweltverbände begrüßen Rückkehr der USA zu mehr Klimaschutz

Klimawandel Hauptverursacher von Naturkatastrophen
Klimawandel Hauptverursacher von Naturkatastrophen

Der Schwenk von US-Präsident Joe Biden und seiner neuen US-Regierung zu mehr Klimaschutz stößt in Deutschland auf große Zustimmung. Die internationale Klimadiplomatie erhalte damit „weiteren Schwung“, erklärte Christoph Heinrich vom WWF Deutschland. Der neue Kurs der USA sei „international von überragender Bedeutung“, betonte auch der Politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals.

Mit Blick auf die Rückkehr der USA zum Pariser Klimaschutzabkommen erklärte Heinrich: „Die Führung der USA ist nun wieder bemüht, die Erderhitzung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.“ Der neue Kurs der USA zeige, dass das Pariser Abkommen „lebendig und unumkehrbar“ sei. Notwendig sei jetzt aber auch eine Festlegung der USA auf ein ambitioniertes nationales Klimaziel.

Bals erklärte weiter, entscheidend werde nun sein, „dass auch das US-Investitionspaket in Reaktion auf die Corona-Krise konsequent am notwendigen klimapolitischen Umbau ausgerichtet wird“. „Wir setzen darauf, dass Präsident Biden und Vizepräsidentin Harris nun ihre Regierungskraft nutzen, um das Land auf einen Kurs zur Treibhausgasneutralität bis spätestens 2050 zu bringen“, zeigte sich Bals weiter optimistisch. Dazu gehöre auch das Formulieren ernsthafter US-Klimaziele für 2030, betonte auch er.

Von einem „wichtigen Zeichen“, das Biden bereits an seinem ersten Tag im Amt gesetzt habe, sprach auch der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Olaf Bandt. Allerdings müssten den Bekenntnissen aller Vertragsstaaten zum Pariser Abkommen jetzt „auch schnell ambitionierte Taten folgen“. „Wir haben keine Zeit mehr für Lippenbekenntnisse. Auch Deutschland muss seinen fairen Anteil leisten“, forderte Bandt. Dazu gehöre auch ein Kohleausstieg bis 2030.

Lob für die ersten klimapolitischen Aktionen Bidens nach seinem Amtsantritt kam auch von den Grünen. „Wir begrüßen, dass die USA schnellstmöglich zum Pariser Klimaabkommen zurückkehren wollen“, erklärten die Fraktionschefs Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter. „Mit dem EU Green Deal und den ambitionierten Plänen von Präsident Biden und Vizepräsidentin Harris für eine klimaneutrale Wirtschaft gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte für neue Allianzen und eine grüne Handelspolitik“, hoben sie hervor.

Biden war am Mittwoch als neuer US-Präsident vereidigt worden. Noch an seinem ersten Tag im Amt leitete er mit mehreren Dekreten die Rückkehr der USA zum Pariser Klimaschutzabkommen ein und nahm weitere Weichenstellungen für mehr Umwelt- und Klimaschutz vor.

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