Nach dem historischen Einbruch in der ersten Corona-Welle hat sich der deutsche Außenhandel im November weiter erholt. Die Exporte legten um 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat Oktober zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Mit einem Minus von 4,7 Prozent liegen die Ausfuhren aber noch immer unter dem Stand von Februar 2020 – dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Pandemie in Deutschland. Für das Gesamtjahr zeichnet sich ein herber Rückgang ab.
Den vorläufigen Angaben des Bundesamtes zufolge wurden im November von Deutschland Waren im Wert von 111,7 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 94,6 Milliarden Euro importiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat November 2019 sanken damit die Exporte um 1,3 Prozent und die Importe um 0,1 Prozent. Von Januar bis November 2020 wurden Waren im Wert von knapp 1,104 Billionen Euro exportiert. Das sind laut Bundesamt 10,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Im Frühling hatte die Corona-Krise der Exportnation Deutschland einen massiven Rückgang bei den Ausfuhren beschert. Im April war das Minus dabei mit 31,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat so stark ausgefallen wie noch nie seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950; im Mai betrug der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat 29,8 Prozent. Seitdem haben die Ausfuhren schrittweise einen höheren Stand als im jeweiligen Vormonat erreicht, hinken dem Vorkrisenniveau vom Februar und auch den Vorjahresmonaten aber weiterhin hinterher.
Im Gesamtjahr 2019 hatten sich die deutschen Exporte auf knapp 1,328 Billionen Euro summiert. Das war ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber 2018. In den Vorjahren war der Außenhandel allerdings noch deutlich stärker gewachsen: 2018 legten die Exporte um 3,0 Prozent zu. 2017 hatten die Exporte 6,2 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen.