„Die Demokratie hat gesiegt“ – Die Rede des neuen US-Präsidenten Biden im Wortlaut

Amtseinführung Joe Biden - Bild: FLASH TV
Amtseinführung Joe Biden - Bild: FLASH TV

Der Demokrat Joe Biden ist am Mittwoch als 46. Präsident der USA vereidigt worden. Die wichtigsten Auszüge aus der Antrittsrede des 78-Jährigen:

Wahlen und Demokratie:

„Das ist der Tag Amerikas. Das ist der Tag der Demokratie, ein Tag der Geschichte und der Hoffnung, der Erneuerung und der Entschlossenheit durch eine Feuerprobe für die Jahrhunderte. Amerika wurde erneut auf die Probe gestellt, und Amerika hat sich der Herausforderung gestellt.

Heute feiern wir nicht den Triumph eines Kandidaten, sondern den einer Sache, der Sache der Demokratie. Das Volk, der Wille des Volkes wurde gehört und der Wille des Volkes wurde beherzigt. Wir haben erneut gelernt, dass Demokratie kostbar ist. Die Demokratie ist zerbrechlich. Und in dieser Stunde, meine Freunde, hat die Demokratie gesiegt.“

Erstürmung des Kapitols:

„Hier stehen wir nur wenige Tage, nachdem ein randalierender Mob dachte, er könnte Gewalt anwenden, um den Willen des Volkes zum Schweigen zu bringen, um die Arbeit unserer Demokratie zu stoppen, um uns von diesem heiligen Boden zu vertreiben. Es ist nicht geschehen. Es wird niemals passieren. Nicht heute. Nicht morgen. Niemals.“

Corona-Krise:

„Nur wenige Menschen in der Geschichte unserer Nation wurden mehr herausgefordert oder fanden die Zeit herausfordernder oder schwieriger als die Zeit, in der wir jetzt sind. Ein einmal in einem Jahrhundert auftretendes Virus, das lautlos das Land heimsucht. Es hat in einem Jahr so viele Menschenleben gekostet, wie Amerika im gesamten Zweiten Weltkrieg verloren hat. 

Millionen von Arbeitsplätzen sind verloren gegangen, Hunderttausende von Unternehmen wurden geschlossen. Bei der Arbeit, die vor uns liegt, werden wir uns gegenseitig brauchen. Wir brauchen unsere ganze Kraft, um diesen dunklen Winter durchzustehen. Wir treten in die vielleicht härteste und tödlichste Phase des Virus ein. Wir müssen die Politik beiseite lassen und uns dieser Pandemie endlich als eine Nation stellen.“

Rassistische Diskriminierung:

„Ein Schrei nach Gerechtigkeit für alle, der 400 Jahre alt ist, bewegt uns. Der Traum von Gerechtigkeit für alle wird nicht länger aufgeschoben werden. Wir können Gerechtigkeit für alle liefern, und wir können Amerika wieder zur führenden Kraft für das Gute in der Welt machen. Ich weiß, dass die Kräfte, die uns spalten, tief sitzen und sie sind real. Aber ich weiß auch, dass sie nicht neu sind. Unsere Geschichte ist ein ständiges Ringen zwischen dem amerikanischen Ideal, dass wir alle gleich geschaffen sind, und der harten, hässlichen Realität, in der uns Rassismus, Nativismus, Angst, Dämonisierung lange auseinandergerissen haben.“

Präsident für die ganzen USA:

„Politik muss kein wütendes Feuer sein, das alles in seinem Weg Stehende zerstört. Nicht jede Meinungsverschiedenheit muss ein Grund für einen totalen Krieg sein. All jenen, die uns nicht unterstützt haben, möchte ich Folgendes sagen: Hört mir zu, während wir vorwärts gehen. Nehmen Sie Maß an mir und meinem Herzen. Wenn Sie immer noch anderer Meinung sind, dann sei es so. Das ist Demokratie. Das ist Amerika.

Und das verspreche ich Ihnen: Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein. Alle Amerikaner. Wir müssen diesen unzivilisierten Krieg beenden, der Rot gegen Blau ausspielt. Ländlich gegen städtisch, konservativ gegen liberal.

Wir können das schaffen, wenn wir unsere Seelen öffnen, anstatt unsere Herzen zu verhärten. Wenn wir ein wenig Toleranz und Demut zeigen… denn so ist das Leben: Es gibt keine Rechenschaft über das, was das Schicksal mit dir macht.“

Wahrheit und Lügen:

„Wir müssen die Kultur ablehnen, in der Fakten manipuliert und sogar fabriziert werden. Die vergangenen Wochen und Monate haben uns eine schmerzhafte Lektion erteilt. Es gibt Wahrheit und es gibt Lügen, Lügen, die für Macht und für Profit erzählt werden. Und jeder von uns hat eine Pflicht und eine Verantwortung, als Bürger, als Amerikaner, und vor allem als Anführer, Anführer, die versprochen haben, unsere Verfassung zu ehren und unsere Nation zu schützen, um die Wahrheit zu verteidigen und die Lügen zu besiegen.“

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44855 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt