Es ist die Krönung einer langen Politiker-Karriere: Joe Biden wird am Mittwoch als 46. und ältester Präsident der US-Geschichte vereidigt. Der 78-jährige US-Demokrat erlebte in fünf Jahrzehnten in der Politik viele Höhen und Tiefen – und immer wieder private Tragödien.
1942
Joseph Robinette Biden Jr. kommt am 20. November in Scranton im Bundesstaat Pennsylvania auf die Welt. Weil sein Vater Schwierigkeiten hat, Arbeit zu finden, zieht die Familie später in den Bundesstaat Delaware – bis heute Bidens Heimat.
1966
Biden, zu diesem Zeitpunkt Jurastudent an der Syracuse-Universität im Bundesstaat New York, heiratet seine erste Frau Neilia Hunter. Gemeinsam bekommt das Ehepaar in den kommenden Jahren drei Kinder.
1970
Biden geht in die Politik und wird in seiner Heimat in den Bezirksrat gewählt.
1972
Mit nur 29 Jahren wird Biden als einer der jüngsten Politiker der Geschichte in den US-Senat gewählt. Wenige Wochen später sterben seine Frau und seine Tochter Naomi bei einem Autounfall bei Weihnachtseinkäufen, seine beiden Söhne Beau und Hunter überleben schwer verletzt.
1973
Biden tritt nach der Familientragödie nach einigem Zögern das Amt des Senators an. In den folgenden Jahrzehnten wird er sechs Mal wiedergewählt, 36 Jahre gehört er der Kongresskammer an.
1977
Biden heiratet in zweiter Ehe die Lehrerin Jill Jacobs. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter, Ashley.
1987
Im Jahr vor der Präsidentschaftswahl 1988 bewirbt sich Biden um die Kandidatur der Demokraten, steigt aber früh aus dem Rennen aus.
2008
Biden bewirbt sich erneut um die Präsidentschaftskandidatur – wieder erfolglos. Vorwahlsieger Barack Obama macht ihn aber zu seinem Vize-Kandidaten. Gemeinsam gewinnen sie am 4. November die Präsidentschaftswahl gegen das republikanische Duo John McCain und Sarah Palin.
2009
Biden tritt am 20. Januar das Amt des Vizepräsidenten an.
2012
Obama und Biden werden für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
2015
Bidens Sohn Beau stirbt an einem Hirntumor – ein weiterer Schicksalsschlag im Leben des gläubigen Katholiken. Biden entscheidet sich in der Folge, keine Präsidentschaftskandidatur für die Wahl 2016 anzustreben.
2019
Im April steigt Biden in das Bewerberrennen der Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur für die Wahl 2020 ein. Er nimmt rasch eine Favoritenrolle ein.
2020
Nach mehreren Vorwahlniederlagen gelingt Biden ein spektakuläres Comeback und er entscheidet das Vorwahlrennen seiner Partei für sich. Bei der Präsidentschaftswahl am 3. November besiegt der Demokrat schließlich Amtsinhaber Donald Trump.
2021
Militante Trump-Anhänger stürmen am 6. Januar das Kapitol, um eine Bestätigung von Bidens Sieg bei der Präsidentschaftswahl durch den Kongress zu verhindern. Das Parlament macht Bidens Wahlsieg aber noch in der Nacht endgültig offiziell. Die Vereidigung findet am Mittwoch, den 20. Januar, statt.