Beim digitalen Bürgerportal Programmbeschwerde.de sind im vergangenen Jahr 25 Prozent mehr Beschwerden über Medieninhalte im privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowie im Internet eingegangen als im Vorjahr. Das Portal verzeichnete 2613 Beschwerden zu potenziellen Verstößen gegen Jugendschutz-, Werbe- und Gewinnspielrichtlinien oder unangebrachte Inhalte, wie die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr waren es demnach etwa 500 Meldungen weniger gewesen.
Allein 513 der eingegangenen Meldungen betrafen Programminhalte im Privatfernsehen. Am häufigsten seien Beschwerden zum Thema Jugendschutz eingegangen. Demnach wurden besonders „Erotikwerbung und für Kinder überbelastende Trailer im Tagesprogramm“ kritisiert. Weiterhin ärgerte sich das Publikum über zu lange Werbeblöcke und „als aufdringlich empfundene Platzierungen“.
Beschwerden zu Inhalten in Mediatheken und Streamingdiensten nahmen laut LMS deutlich zu, was für ein multimediale Mediennutzung spreche. Auch Meldungen zu Cybermobbing, Verschwörungstheorien und Desinformation gebe es häufiger. Für die sozialen Medien seien am meisten Beschwerden über Inhalte auf Instagram eingegangen.
Die LMS betreibt das Portal seit 2004 für die Gemeinschaft aller 14 Medienanstalten in Deutschland, die für die Aufsicht des privaten Rundfunks zuständig sind. Beschwerden über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden daher weitergeleitet.