Empörung in Tunesien über Haftstrafe von 30 Jahren wegen Cannabis-Konsums

Symbolbild: Marihuana
Symbolbild: Marihuana

Nach der Verhängung von 30-jährigen Haftstrafen wegen Cannabiskonsums in Tunesien haben Menschenrechtsaktivisten das Urteil scharf kritisiert. Amnesty International bezeichnete derartige Strafen am Sonntag als schädlich für die Jugend des Landes. Diese werde gestraft, ohne dass Reformen eingeleitet würden. Ein Gericht in der nördlichen Stadt El Kef hatte die langen Haftstrafen in der vergangenen Woche gegen drei junge Menschen verhängt.

Ein Sprecher des Gerichts in El Kef sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei dem Urteil  gehe es „nicht nur um Drogenkonsum“, sondern auch um „die Nutzung eines Sportplatzes“ beim Konsumieren der Droge. Das tunesische Gesetz sehe harte Strafen für Drogenkonsum auf öffentlichen Plätzen vor.

Die Tunesische Liga für Menschenrechte nannte das Urteil ungerecht. Die Organisation forderte eine Überarbeitung des Gesetzes 52, das harte Strafen für den Konsum von Suchtmitteln vorsieht.

Auch Nutzer der Online-Medien prangerten das Gerichtsurteil an und riefen zu Demonstrationen auf. Der Akademiker Raja Ben Slama bezeichnete die Entscheidung des Gerichts im Online-Netzwerk Facebook als „absurd“. Sie widerspreche den Menschenrechten, der Verfassung, den Konventionen und „allem Menschlichen“.

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