Ermittlungen gegen russischen Zirkus nach Auftritt eines Affen in Nazi-Uniform

Symbolbild: Polizei
Symbolbild: Polizei

Ein Zirkus in Russland ist wegen des Auftritts eines Affen in Nazi-Uniform und zweier Ziegen mit Hakenkreuz-Symbolen ins Visier der Justiz geraten. Die Staatsanwaltschaft in der Region Udmurtien teilte mit, sie habe Ermittlungen wegen der Aufführung am 8. Januar eingeleitet. Im Internet seien Bilder von „Tieren mit Decken mit Nazi-Symbolen“ aufgetaucht. 

Die Aufführung wurde von der örtlichen orthodoxen Kirche veranstaltet und sollte nach ihren Angaben das Publikum auf einen Ausflug zu den Weihnachtsfesten vergangener Jahre mitnehmen. Die orthodoxe Diözese der Regionalhauptstadt Ischewsk teilte mit, die Nazi-Symbole seien bei einer Showeinlage über die Niederlage der deutschen Armee während des Zweiten Weltkriegs verwendet worden. 

In einem vom Zirkus veröffentlichen Video war zu sehen, wie ein Affe in Nazi-Uniform von einer Frau in sowjetischer Militäruniform durch die Manege geführt wurde. „Ein besonderes Merkmal der Zirkuskunst ist die Unterhaltung, und es ist nicht verwunderlich, dass die dabei verwendeten Bilder einen ironischen und manchmal sogar grotesken Charakter haben“, teilte die Diözese weiter mit. Die Aufführung habe nicht gegen russische Gesetze verstoßen.

Diözese und Zirkus verwiesen auf eine im vergangenen Jahr verabschiedete Gesetzesänderung, die das pauschale Verbot der Verwendung von Nazi-Symbolen aufhebt, solange diese nicht einer faschistischen Ideologie dienen. Das 2014 in Kraft getretene pauschale Verbot von Symbolen des Nationalsozialismus war unter anderem kritisiert worden, weil es auch für Dokumentarfilme über das Dritte Reich und Schulbücher galt.

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