Nach Kritik an der unzureichenden Verfügbarkeit von Corona-Impfstoff verdoppelt die EU ihre Bestellung des Mittels von Biontech und Pfizer auf 600 Millionen Dosen. Wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag sagte, sicherte sich die EU 300 Millionen weitere Impfstoffdosen. Die ersten 75 Millionen davon würden ab dem zweiten Quartal dieses Jahres geliefert, der Rest bis Jahresende.
Die EU hat seit dem Sommer im Auftrag der Mitgliedstaaten bei insgesamt sechs Herstellern mögliche Impfstoffe bestellt. Sie hatte das Mittel des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer dann kurz vor Weihnachten als ersten Impfstoff gegen Covid-19 zugelassen. Kurz danach starteten in den EU-Ländern die ersten Impfungen.
Die EU hatte von dem Biontech/Pfizer-Impfstoff ursprünglich 300 Millionen Dosen bestellt. Wegen Produktionsengpässen laufen die Impfungen aber erst langsam an. Am Mittwoch hatte die EU auch den Impfstoff des US-Konzerns Moderna zugelassen. Von ihm hat sich die EU insgesamt 160 Millionen Dosen reserviert.
Wie die EU-Kommission am Freitag in einer Pressemitteilung erklärte, sind 200 Millionen Dosen der zusätzlichen Order bei Biontech/Pfizer feste Bestellungen. 100 Millionen weitere seien eine Option. Demnach müssen die EU-Mitgliedstaaten dem Kauf noch zustimmen.
Insgesamt habe sich die EU mit der Ausweitung der Bestellung bis zu 2,3 Milliarden Dosen Impfstoff bei verschiedenen Herstellern reserviert, erklärte die Kommission. Bei den meisten Produkten sind dabei zwei Dosen nötig, um eine Immunisierung zu erreichen. Von der Leyen bekräftigte, die EU wolle auch Impfstoff an Länder außerhalb Europas weitergeben, die sich den Kauf der Impfstoffe nicht leisten könnten.