Die EU-Kommission hat Strafen von insgesamt 7,8 Millionen Euro wegen unzulässiger geografischer Beschränkungen beim Verkauf von Videospielen über die Plattform Steam verhängt. Steam-Eigner Valve wurde am Mittwoch wegen des sogenannte Geoblockings mit einer Geldbuße von 1,6 Millionen Euro belegt. Auch fünf PC-Videospiel-Verlage wurden wegen der unzulässigen Praxis, die Nutzung verkaufter Titel in anderen EU-Staaten zu blockieren, zur Kasse gebeten.
„Solche Praktiken berauben die europäischen Verbraucher der Vorteile des digitalen EU-Binnenmarktes und der Möglichkeit, sich nach dem besten Angebot in der EU umzusehen“, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Sie verwies darauf, dass die Hälfte aller Europäer Videospiele spielt und die Industrie in Europa inzwischen über 17 Milliarden Euro schwer ist.
Steam ist mit 35.000 Titeln eine der weltgrößte Plattformen für PC-Spiele. Nutzer können Spiele nach Kauf eines Aktivierungscodes freischalten und spielen.
Laut Kommission verlangten die gleichfalls bestraften Videospiel-Vertreiber von Valve in ihren Lizenzen, dass die Nutzung von in mehreren osteuropäischen Staaten gekauften Spielen im Rest des Europäischen Wirtschaftsraums verhindert wurde. Zudem habe es Klauseln in den Vereinbarungen gegeben, die generell einen grenzüberschreitende Verkauf von Spielen verhindern sollten. Betroffen waren demnach mehr als 100 PC-Videospiele.
Die höchste Strafe wurde deshalb gegen das französische Unternehmen Focus Home verhängt (fast 2,9 Millionen Euro). Es folgten ZeniMax aus den USA (knapp 1,7 Millionen Euro), Koch Media aus Österreich (977.000 Euro) sowie die japanischen Anbieter Capcom (fast 396.000 Euro) und Bandai Namco (340.000 Euro).