FDP-Finanzexperte Toncar: Rückzug von Bafin-Chef Hufeld „unvermeidbar“

Florian Toncar - Bild: Florian Toncar
Florian Toncar - Bild: Florian Toncar

Der FDP-Finanzexperte Florian Toncar hat den Rückzug von Bafin-Chef Felix Hufeld als „unvermeidbar“ bezeichnet. Nicht das Fehlverhalten eines einzelnen Mitarbeiters sei allerdings der Grund, sondern „gravierende Fehlbeurteilungen der Bafin im Fall Wirecard“, erklärte der Bundestagsabgeordnete, der für die FDP als Obmann im Wirecard-Untersuchungsausschuss sitzt. 

Toncar kritisierte, auch die für die Wertpapieraufsicht zuständige Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele sei „nicht mehr tragbar“. Sie habe es in den vergangenen Monaten „meisterhaft verstanden, alles bei Herrn Hufeld abzuladen“.

Der FDP-Politiker ergänzte, dass auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) kein gutes Bild im Wirecard-Skandal abgegeben habe. „Er wollte um jeden Preis vermeiden, dass in seinem Bereich Fehler eingestanden wurden.“ Das habe „zeitweise absurde Züge“ gehabt.

Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen soll jahrelang die Bilanzen gefälscht haben. Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss soll das Verhalten der Bundesregierung und der ihr unterstehenden Behörden im Zusammenhang mit den Vorkommnissen rund um den Finanzdienstleister unter die Lupe nehmen.

Toncar erklärte, die Bafin habe nun die Chance, sich mit tiefgreifenden Reformen Autorität und Vertrauen zurück zu erarbeiten. „Die FDP will eine starke Finanzaufsicht im Interesse eines funktionierenden Kapitalmarktes.“

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