Straßenbäume in der Stadt können die seelische Gesundheit stärken und das Risiko von Depressionen senken. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie von Forschern aus Leipzig und Jena. Die Experten untersuchten den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Bäume sowie ihrer Nähe zu einem Wohnort und der Anzahl der verschriebenen Antidepressiva.
Grundlage waren Daten von fast zehntausendEinwohnern der Stadt Leipzig. Weitere für Depressionen bekannte Faktoren wie etwa Beschäftigungsstatus, Geschlecht, Alter und Körpergewicht wurden aus den Ergebnissen herausgerechnet.
Dabei zeigte sich, dass Straßenbäume im Umkreis von unter hundert Metern das Risiko, an einer Depression zu erkranken, verringern könnten. Mehr Bäume in unmittelbarer Umgebung des Hauses gingen demnach häufig mit einer geringeren Zahl von Antidepressivaverschreibungen einher. Dieser Zusammenhang sei besonders klar für sozial schwache Gruppen, die in Deutschland am gefährdetsten gelten, an Depressionen zu erkranken, schrieben die Experten.
An der Studie waren Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung, der Universität Leipzig und der Friedrich-Schiller-Universität Jena beteiligt. Bereits frühere Studien hatten gezeigt, dass Grünflächen sich positiv auf das seelische Wohlbefinden auswirken. Jedoch stützen sich die meisten dieser Studien den Angaben zufolge auf Selbsteinschätzungen von Befragten.