Galeria Karstadt Kaufhof verhandelt offenbar über Staatshilfen

Symbolbild: Galeria-Filiale am Alexanderplatz in Berlin

Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof verhandelt einem „Spiegel“-Bericht zufolge offenbar seit dieser Woche mit der Bundesregierung über eine Finanzhilfe. Das Unternehmen wünsche ein nachrangiges Darlehen von „deutlich unter einer halben Milliarde“, um die laufenden Kosten zu decken, berichtete der „Spiegel“ am Freitag vorab unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. 

Bis vor wenigen Tagen sei der Konzern davon ausgegangen, bis Ende Januar mit eigenen Mitteln über die Runden zu kommen, schrieb der „Spiegel“. Inzwischen sei diese Hoffnung geschwunden. „Wenn wir plötzlich über weitere acht bis zehn Wochen Schließung der Läden reden, dann kann das kein Non-Food-Unternehmen ohne Staatshilfen überleben“, heißt es dem Bericht zufolge bei Galeria Karstadt Kaufhof. „Wir schauen in die Röhre bei den allgemeinen Hilfen.“ 

Der Warenhauskonzern liegt laut „Spiegel“ deutlich über der Grenze von 500 Millionen Euro Jahresumsatz für die Überbrückungshilfe III. Dem Vernehmen nach verbrenne das Unternehmen derzeit über 60 Millionen Euro pro Woche, in der die Filialen geschlossen sind, berichtete das Magazin. Zugleich komme das Onlinegeschäft kaum in Gang und mache noch immer nur wenige Prozent des Gesamtumsatzes von etwa zwei Milliarden Euro im Jahr aus. 

Galeria Karstadt Kaufhof hatte zu Beginn der Coronakrise schon einmal über Hilfen des Bundes verhandelt, war dann jedoch in ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung geflüchtet. Ende September schloss der Konzern das Verfahren ab. Zwei Milliarden Euro Schulden wurden laut „Spiegel“ abgebaut, über 400 Millionen Euro frisches Kapital von Eigentümer René Benko bereitgestellt. Inzwischen sei dieses Geld jedoch wohl aufgebraucht, schrieb das Magazin. Das Bundeswirtschaftsministerium wollte die Gespräche auf Anfrage des „Spiegel“ weder bestätigen noch dementieren.

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