Gewerkschaften empört über Angriffe auf Journalisten in Washington

US-Capitol/Kongress, USA - Bild: photovs via Twenty20
US-Capitol/Kongress, USA - Bild: photovs via Twenty20

Deutsche Journalisten-Gewerkschaften haben die Attacken auf Journalistinnen und Journalisten während der Erstürmung des Kapitols in Washington scharf verurteilt. „Es zeigt sich wieder einmal, wie sehr die Anhänger von Donald Trump die Demokratie und Pressefreiheit verachten, angestachelt durch den abgewählten US-Präsidenten und seine Leute“, erklärte der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall, am Donnerstag.

Während der Ausschreitungen hatten Randalierer wiederholt Medienvertreter bedroht und deren Ausrüstung zerstört. Betroffen waren auch deutsche TV-Teams. Der DJV nannte das ZDF, RTL/n-tv sowie die US-Nachrichtenagentur AP. Die ARD hatte eine Live-Schalte unterbrochen, weil das Risiko von Übergriffen auf die Beteiligten vor Ort als zu hoch eingeschätzt wurde.

Diese Beispiele zeigten, dass Demokratie und Pressefreiheit jeden Tag aufs Neue verteidigt werden müssten, betonte der DJV. „Das gilt auch für Deutschland, wo manche Populisten in ähnlicher Form versuchen, die Öffentlichkeit zu radikalisieren wie in den USA“, erklärte Überall unter anderem mit Blick auf Vorfälle am Berliner Reichstag. „Wir alle müssen wachsam bleiben – und wir Journalistinnen und Journalisten dürfen uns nicht einschüchtern lassen“, hob der DJV-Vorsitzende hervor.

Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, bezeichnete die Übergriffe auf Journalisten in Washington als „einen nicht akzeptablen Angriff auf die Pressefreiheit“. Es handele sich um „eine weitere Parallele zu Entwicklungen auch in Deutschland, wo immer wieder Rechtspopulisten und andere Extremisten die Presse angreifen“.

Die Erstürmung des Kapitols sei „ein bestürzender Angriff auf die Demokratie“, gewesen, erklärte Werneke weiter. „Notwendige Konsequenz ist der Rücktritt von Donald Trump oder dessen Amtsenthebung. „

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