Nachdem die EU Nordirland von ihren Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe ausgenommen hat, erwartet die britische Regierung eine Belieferung Großbritanniens nach Plan. Die Regierung gehe „zuversichtlich“ davon aus, das sämtliche Lieferverträge mit den Unternehmen AstraZeneca und Biontech/Pfizer eingehalten würden, sagte der Staatssekretär für Kabinettsangelegenheiten, Michael Gove, am Samstag.
Die EU habe eingeräumt, „dass sie einen Fehler gemacht haben“, als mit der Aktivierung des Nordirland-Protokolls aus dem Brexit-Vertrag gedroht worden sei, um die Exporte zwischen Irland und Nordirland strenger zu überwachen, sagte Gove.
Hintergrund des Streits sind Lieferengpässe beim britisch-schwedischen Hersteller AstraZeneca, dessen Impfstoff seit Freitag in der EU zugelassen ist. Der Konzern hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, der EU zunächst deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen.
Die EU ist vor allem deshalb verärgert, weil Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder offenbar weiterhin in vollem Umfang beliefert werden. Brüssel mutmaßt, dass AstraZeneca eigentlich für die EU bestimmte Impfstoffdosen in Drittländer exportiert.