Habeck fordert Einbeziehung aller Pharmakonzerne in die Impfstoff-Produktion

Robert Habeck - Bild: BÜNDNIS 90/Die Grünen
Robert Habeck - Bild: BÜNDNIS 90/Die Grünen

Vor dem Corona-Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag hat Grünen-Chef Robert Habeck die Umstellung auf eine „Not-Impfstoffwirtschaft“ gefordert. „Es ist unabdingbar, alle Anstrengungen zu unternehmen, um mehr Impfstoff zu produzieren“, sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 

Alle Pharmakonzerne seien „unverzüglich ihren Fähigkeiten entsprechend in die Produktion einzubeziehen“, sagte der Grünen-Chef. „Dies gilt für all die Impfstoffe, die erwiesenermaßen erfolgreich sind oder noch eine schnelle Aussicht auf Erfolg haben.“ Angesichts der Ausbreitung besonders ansteckender Corona-Varianten gelte es jetzt, alles zu tun, um „die Probleme rund ums Impfen in den Griff zu bekommen und die Kapazitäten zu erhöhen“, betonte Habeck.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich forderte konkrete Lieferzusagen von den Pharmaherstellern. „Ich erwarte genauere und verbindliche Aussagen darüber, wie die Pharmaindustrie ihre Lieferverpflichtungen einhalten will und wie sie die Produktion von Impfstoffen aufstocken kann, damit die Verimpfung vor Ort reibungslos funktionieren kann“, sagte Mützenich der „Welt am Sonntag“. 

Bei dem Impfgipfel müsse außerdem geklärt werden, wo der Staat helfen könne, etwa bei Produktionsstätten oder Genehmigungsverfahren. Mützenich rief Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu auf, „einen verlässlichen nationalen Impfplan“ vorzulegen. Aus dem Plan müsse hervorgehen, „welcher Impfstoff wann und für welche Gruppe zur Verfügung steht. Und wie gegebenenfalls Lücken gefüllt werden, wenn es Probleme gibt“, sagte der SPD-Fraktionschef.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere Minister wollen am Montagnachmittag mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder über die Corona-Impfungen in Deutschland beraten. An dem Treffen nehmen auch Vertreter von Impfstoffherstellern und der EU-Kommission teil. Das Treffen ist eine Reaktion auf den stockenden Start der Impfungen in Deutschland. In der Kritik stehen unter anderem die Impfstoffbeschaffung und die schleppende Produktion.

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