Handel verweist in Brandbrief an Merkel auf drohenden Existenzverlust

Symbolbild: Einkaufszentrum

In einem Brandbrief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Landesregierungen hat der deutsche Einzelhandel auf seine prekäre Lage angesichts der Corona-Maßnahmen aufmerksam gemacht. Der von der Schließung betroffene Einzelhandel stehe „vor dem akuten Verlust seiner Existenz“, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben. Unterzeichnet wurde es vom Handelsverband Deutschland (HDE) und den einzelnen Regional- und Bundesfachverbänden.

Die Branche erkenne an, dass die Maßnahmen nötig seien, um die Kontakte zu reduzieren und die Infektionszahlen zu senken, erklärten die Verantwortlichen. „Gesundheitsschutz hat oberste Priorität.“ Allerdings könnten die Kaufleute, die in diesen Zeiten ein „Sonderopfer für die gesamte Gesellschaft“ erbringen, nicht nachvollziehen, weshalb die versprochenen Hilfeleistungen nicht ankämen.

Der Branche fehle auch eine Perspektive, wann die Geschäfte wieder öffnen könnten, kritisierten die einzelnen Handelspräsidenten. Daher schwinde in breiten Teilen die Akzeptanz der Maßnahmen und der HDE beobachte „mit großer Sorge“, dass sich Initiativen bildeten, die die Vorschriften umgehen wollen und zu Protesten aufrufen.

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) müsse nun dafür sorgen, dass die versprochenen Finanzhilfen „unkompliziert, schnell und auch tatsächlich im Handel ankommen“.

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