Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dringt auf eine Ausweitung des Homeoffice. „Da gibt es mehr Potenzial“, sagte Heil am Montagabend im ZDF-„heute journal“. „Ich weiß, dass Homeoffice nicht überall möglich ist, und deshalb geht es darum, das jetzt möglich zu machen, wo es betrieblich möglich ist.“
Um dies zu erreichen, sei „ein Stück mehr Verbindlichkeit“ nötig, betonte der Minister. Arbeitgeber müssten Homeoffice ermöglichen, wenn „betrieblich nichts dagegen spricht“ und die Tätigkeit es zulasse. „Wir haben dafür eine gesetzgeberische Möglichkeit geschaffen mit dem Arbeitsschutzkontrollgesetz“, fügte Heil hinzu. Über das weitere Vorgehen werde am Dienstag beim Bund-Länder-Gipfel zur Corona-Krise beraten.
„Wir wollen einen Shutdown der gesamten Volkswirtschaft vermeiden“, sagte Heil. Daher müssten Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber durch die Ermöglichung von Homeoffice einen stärkeren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten.
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann bewertete die diskutierten Pläne zur Ausweitung des Homeoffice skeptisch. „Je kleiner der Betrieb und je weniger gut vorbereitet auf die Digitalisierung, desto schwieriger sind die Homeoffice-Möglichkeiten für Beschäftigte“, sagte Hofmann der „Welt“.
Manche kleinere und mittlere Betriebe seien weder technisch noch organisatorisch in der Lage, dies umzusetzen. „Eine Homeoffice-Pflicht würde diese Tatsache auch nicht verändern“, betonte der IG-Metall-Chef. Ungeachtet dessen gelte, dass Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten sollten, wo immer das gehe.