Eine Demonstration von Impfgegnern hat offenbar kurzzeitig für Störungen in einem der größten Corona-Impfzentren der USA geführt. Wie US-Medien am Samstag (Ortszeit) berichteten, hatten sich mehrere Dutzend Demonstranten vor dem in eine riesige Impfstation umgewandelten Dodger-Stadion in Los Angeles versammelt. Daraufhin sei die Anlage knapp eine Stunde lang gesperrt worden, hieß es in den Berichten unter Berufung auf die Feuerwehr.
Die Polizei der US-Westküstenmetropole dementierte die Sperrung. Das Impfzentrum sei nicht geschlossen worden, alle vorgesehenen Impfungen würden verabreicht, erklärte die Polizei.
Laut den Medienberichten forderten die Demonstranten ein Ende des Lockdowns und verbreiteten Verschwörungstheorien. „Es scheinen nur etwa 30 Demonstranten insgesamt zu sein“, schrieb wiederum ein Nutzer im Onlinedienst Twitter. „Es ist nicht klar, warum sie die ganze Anlage abgesperrt haben.“
Die Region um Los Angeles litt zuletzt besonders unter der Pandemie, nachdem die Infektionszahlen in den Wintermonaten sprunghaft angestiegen waren. Die Krankenhäuser standen kurz vor dem Kollaps. Doch die Impfkampagne läuft schleppend: In der Metropole werden derzeit nur medizinisches Personal und Menschen ab 65 Jahren geimpft. Selbst bei diesen Gruppen ist es extrem schwierig, Termine für Impfungen zu bekommen.
Die USA sind mit mehr als 26 Millionen nachgewiesenen Infektionen und knapp 440.000 Todesopfern das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Der neue Präsident Joe Biden hat versprochen, innerhalb seiner ersten 100 Amtstage 100 Millionen Menschen impfen zu lassen.