Nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Joe Biden hat der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, Deutschland und die EU gemahnt, weltweit mehr Verantwortung zu übernehmen. Europa habe ein elementares Interesse, „die strategische transatlantische Zusammenarbeit zu stärken , sich Amerika als erwachsener Partner anzubieten“, sagte Ischinger laut einer Vorabmeldung vom Donnerstag der „Rheinischen Post“.
Die Frage bleibe, ob Deutschland und die EU mehr internationale Verantwortung insbesondere für ihre eigene Sicherheit übernehmen könnten, sagte Ischinger. Das Jahr 2021 werde „ein Jahr großer Risiken, aber auch großer Chancen sein, um wieder transatlantisch gemeinsam an einer Regel basierten internationalen Ordnung zu arbeiten“.
„Mit Joe Biden geht das Zeitalter nach dem Kalten Krieg endgültig zu Ende“, zeigte sich der Leiter der Sicherheitskonferenz überzeugt. Die Weltordnung werde „unübersichtlicher und tendenziell gefährlicher“. China und Russland würden die Kraft Bidens testen wollen. Für Europa bedeute das, „jetzt nicht zurücklehnen und auf den netten Biden warten“.