Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) lobt die Bevölkerung für die aktuell sinkende Zahl der Corona-Neuinfektionen. „Das ist ein tolles Ergebnis“, sagte er am Freitag den Sendern RTL und ntv. „Wir können in Deutschland alle gemeinsam stolz auf uns sein.“ Dass der befürchtete Anstieg der Infektionen wegen der Weihnachtsfeiertage ausblieb, sei darauf zurückzuführen, dass sich die Deutschen „ganz vorbildlich“ verhalten hätten.
Die Entwicklung mache Hoffnung, „dass wir, wenn wir mit den Zahlen unter die 50 kommen, dann auch eine Öffnungsstrategie starten können“. Das zu erreichen, sei immer wieder „ein Kampf gegen den inneren Schweinehund, dass wir jetzt nicht nachlassen“, räumte er zugleich ein. Braun sprach sich für eine schrittweise Öffnung aus, „weil man den Jojo-Effekt nicht provozieren darf“.
Er betonte zudem die Bedeutung der Eigenverantwortung in der Pandemie. „Niemand darf auf den anderen warten“, sagte Braun. „Wir tun als Bundesregierung, was wir können. Aber jedes Pflegeheim, jede Kommune, jede Schule muss jetzt alles daran setzen, dass wir die Dinge gut umgesetzt bekommen.“
Die Sieben-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele Menschen sich pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben, war am Donnerstag erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken. Am Freitag ging der Wert weiter zurück und lag laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 94,4.
Wie das RKI am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 14.022 Ansteckungsfälle registriert. Zudem wurden 839 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt.