Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich gegen Forderungen gewandt, im Corona-Schuljahr generell auf das Sitzenbleiben von Schülern zu verzichten. Sie halte nichts davon, die Wiederholung eines Schuljahrs in allen Fällen auszuschließen, sagte Karliczek der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). Das Sitzenbleiben solle dem betroffenen Schüler ermöglichen, einen besseren Anschluss an den Lernstoff zu bekommen und ihm somit neue Chancen eröffnen.
„Die Pandemie darf keine Bildungsverlierer produzieren“, betonte die Ministerin. Auch müsse die Vergleichbarkeit der Abschlüsse gewährleistet werden. „Das ist wichtig für die jungen Leute. Das ist genauso wichtig für die Hochschulen und die Betriebe“, sagte die CDU-Politikerin.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte am Donnerstag gefordert, dass am Ende des laufenden Schuljahrs sämtliche Schülerinnen und Schüler versetzt werden müssten. „Eine Ausnahmesituation wie die Corona-Krise verlangt besondere Regelungen: In diesem Schuljahr darf niemand sitzenbleiben“, sagte GEW-Chefin Vorsitzende Marlis Tepe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.