Kipping: Pflicht zur FFP2-Maske schließt Arme vom öffentlichen Leben aus

FFP2-Maske
FFP2-Maske

Die Linke-Vorsitzende Katja Kipping sieht in der neuen bayerischen Vorschrift zum Tragen von FFP2-Masken eine schwere Belastung für arme Menschen. „Eine FFP2-Pflicht, ohne Maske zur Verfügung zu stellen, bedeutet in der Praxis: Arme Menschen werden vollständig vom öffentlichen Leben ausgeschlossen“, sagte sie am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

In Bayern gilt ab Montag eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in Bussen und Bahnen sowie in Geschäften. Die Masken schützten nicht nur andere Menschen, sondern auch ihre Träger, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag zur Begründung. Sie seien inzwischen leicht erhältlich und im Überfluss vorhanden.

Die Masken können allerdings nicht gewaschen werden, was eine Wiederverwendung erschwert. Wer etwa regelmäßig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fährt, muss sich daher vergleichsweise viele der relativ teuren Masken beschaffen. „Die zusätzlichen Kosten für sichere Masken sind ein Grund, warum wir Linke von der Regierung fordern, endlich einen Corona-Zuschlag von mindestens 100 Euro auf alle Sozialleistungen zu zahlen“, sagte Kipping dazu.

Sie zog auch eine Verbindung zu der Debatte um die Gefahr der Corona-Verbreitung am Arbeitsplatz – etwa in Firmen, die ihren Mitarbeitern kein Homeoffice ermöglichen, obwohl dies machbar wäre. Mit der FFP2-Pflicht würden Arme ausgeschlossen „und alle anderen zahlen drauf, damit Unternehmen möglichst wenig Vorschriften gemacht werden müssen“, sagte die Linke-Chefin.

FFP2-Masken müssten allen zur Verfügung stehen. Zugleich müsse Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz „endlich ein verbindlicher Teil der Lockdown-Vorschriften werden“, fuhr Kipping fort. 

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