Linken-Chefin Katja Kipping hat Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow nach dessen „Merkelchen“-Spott gegen Kritik in Schutz genommen. Auf die Frage, ob Ramelow zur Gefahr für die Linke werde, sagte Kipping am Montag in Berlin: „Nein, überhaupt nicht.“ Es gebe Aussagen, für die er sich entschuldigt habe, „und ich finde auch zu Recht“. Die Parteivorsitzende fügte hinzu: „Er ist halt auch ein sehr authentischer Typ.“
Ramelow hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der App Clubhouse als „Merkelchen“ bezeichnet. Am Sonntagabend entschuldigte er sich auf Twitter dafür. In der App können sich Teilnehmer mündlich austauschen. Der Linke-Politiker hatte Medienberichten zufolge in seinem Clubhouse-Chat auch zugegeben, während des jüngsten Corona-Gipfels von Merkel und den Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der Länder auf seinem Handy ein Spiel gespielt zu haben.
Kipping sagte dazu, die bei dem betreffenden Gespräch Anwesenden hätten bestätigt, dass Ramelow „das Ringen um die richtigen Lösungen im Kampf gegen Corona ernst nimmt, dass ihn das beschäftigt, dass ihm das den Schlaf raubt“. Die Parteivorsitzende fügte hinzu: „Das kann und sollte ihm niemand absprechen.“