Kleine Rammsonde „InSight“ stößt nicht so tief wie geplant in Boden von Rotem Planeten vor

InSight - Bild NASA/JPL-Caltech
InSight - Bild NASA/JPL-Caltech

Es hat sich ausgehämmert: Zwei Jahre lang versuchte der in Deutschland gebaute Marsmaulwurf der Planetenmission „InSight“, sich tiefer in den Boden des Roten Planeten einzugraben. Jetzt ist seine Reise zu Ende, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Donnerstagabend in Köln mitteilte.

Wissenschaftler des DLR und des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa in Pasadena (US-Bundesstaat Kalifornien) arbeiteten demnach bis zuletzt daran, den Maulwurf zum Graben in die Zieltiefe von fünf Metern zu bringen – vergebens, wie sich nun herausstellte. Letztlich hatte der Maulwurf wohl nicht genug Halt auf der Marsoberfläche, um durch Hammerschläge so tief wie geplant in den Boden einzudringen.

Zuletzt brachten auch 500 Hammerschläge am vergangenen Samstag keinen erkennbaren Fortschritt. „Wir haben alles gegeben, was möglich war, aber der Mars und unser tapferer Maulwurf passten einfach nicht zusammen“, erklärte Tilman Spohn vom DLR-Institut für Planetenforschung und wissenschaftlicher Leiter des „InSight“-Experiments HP3, zu dem der Marsmaulwurf gehört.

Die kleine Rammsonde hatte Ende November 2018 mit dem „InSight“-Lander auf dem Mars aufgesetzt. Im Zuge der Nasa-Mission sollen Entwicklung, Struktur und physikalische Eigenschaften von Kruste, Mantel und Kern unseres Nachbarplaneten erforscht werden. Ziel des HP3-Experiments ist dabei die Messung von Temperatur und Wärmeleitfähigkeit des Untergrundmaterials – HP3 steht für „Heat Flow and Physical Properties Package“.

„Der Maulwurf wurde basierend auf den Bodenanalysen von Nasa-Rovern wie ‚Spirit‘ und ‚Opportunity‘ entwickelt“, erläuterte der JPL-Wissenschaftler Troy Hudson mit Blick auf die beiden erfolgreichen US-Marsrover. Nach der Landung von „InSight“ auf dem Mars habe sich aber erwiesen, „dass der Boden in diesem Gebiet völlig anders ist als alles, was wir bisher gesehen haben“.

„Nach vielen Jahren der Planung, Entwicklung und Konstruktion unseres Wärmefluss-Experiments sind wir natürlich traurig, dass nicht alle Komponenten des HP3-Experiments so funktionieren, wie wir uns das vorgestellt haben“, betonte die Direktorin des DLR-Instituts für Planetenforschung in Berlin-Adlershof, Heike Rauer. Immerhin werde HP3 noch Temperaturmessungen der obersten Schicht des Marsbodens liefern.

„Das ist zwar nicht das, was wir erhofft hatten, wird uns aber dennoch helfen, neue Erkenntnisse über den Mars zu gewinnen“, hob Rauer hervor. „Dieser Planet ist und bleibt ein schwierig zu erforschender Nachbar. Wir werden weiter versuchen, dem Mars seine Geheimnisse zu entlocken, um herauszufinden, ob es wirklich dort einmal Leben gab. Die nächsten Experimente sind schon in der Entwicklung.“

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