Kreml „beunruhigt“ wegen Nawalnys „illegaler“ Protestaufrufe

Kreml, Russland
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Der Kreml hat besorgt auf die Protestaufrufe des inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny reagiert. Dessen Aufforderung zu „illegalen“ Massendemonstrationen seien „beunruhigend“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag vor Journalisten in Moskau. Er wies zudem Forderungen des Westens nach einer Freilassung Nawalnys zurück. „Dies ist eine inländische Angelegenheit, und wir werden niemandem erlauben, sich einzumischen.“ Es war die erste Stellungnahme der russischen Regierung seit Nawalnys Festnahme am Sonntag. 

Der Oppositionelle war am Sonntag direkt nach seinem Rückflug aus Deutschland in Moskau festgenommen worden. Am Montag verhängte ein Gericht in einem Eilverfahren 30 Tage Haft gegen ihn wegen des Verstoßes gegen Bewährungsauflagen. Kurz nach der Gerichtsentscheidung rief Nawalny in einem auf Youtube veröffentlichten Video zu landesweiten Massenprotesten auf. 

Am Mittwoch soll der Kreml-Kritiker in einem weiteren Verfahren wegen Verleumdung eines Weltkriegsveteranen vor Gericht kommen. 

Im August war in Sibirien ein Giftanschlag auf den 44-Jährigen verübt worden. Er wurde daraufhin nach Deutschland ausgeflogen und in der Berliner Charité behandelt. Nawalny macht den Kreml für den Anschlag verantwortlich.

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