Laschet spricht sich für Fertigstellung von Nord Stream 2 aus

Armin Laschet - Bild: CDU/Laurence Chaperon
Armin Laschet - Bild: CDU/Laurence Chaperon

Der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat sich für die Fertigstellung der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 ausgesprochen. Es werde in absehbarer Zeit erforderlich sein, Gas aus Russland zu beziehen, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ, Samstagsausgabe). In den Verträgen für die Pipeline sei den Interessen der Ukraine Rechnung getragen worden.

Nord Stream 2 führt durch die Ostsee und soll das Potenzial für russische Gaslieferungen nach Deutschland deutlich erhöhen. In der EU ist das Projekt aber seit langem umstritten und auch die USA lehnen es ab. 

Kritiker der Pipeline befürchten unter anderem eine Schwächung alternativer Pipelines und traditioneller Transitländer, etwa der Ukraine. Befürworter argumentieren hingegen, die zusätzliche Gasleitung nach Deutschland erhöhe die Energiesicherheit und sorge für günstige Energiepreise – auch im Vergleich zum teureren Flüssiggas aus den USA. 

Das Europäische Parlament hatte am Donnerstag mehrheitlich gefordert, den Bau abzubrechen. Der Vorstoß entzündete sich an den jüngsten Entwicklungen im Fall des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny. Er war am Sonntag direkt nach seiner Rückkehr aus Deutschland in Moskau festgenommen und inhaftiert worden. In Berlin war er nach einem Giftanschlag im August in Sibirien behandelt worden, für den er den Kreml verantwortlich macht.

Laschet sagte der „FAZ“, der Anschlag auf Nawalny sei „auf das Schärfste zu verurteilen“. Er, Laschet, erwarte Nawalnys sofortige Freilassung. „Die Frage aber, ob Gas auf dem Landweg oder Seeweg zu uns kommt, ist unabhängig davon“. Laschet sagte der Zeitung, Russland sei „in vielen Belangen ein Gegner“. Es blieben aber „wichtige Themen, bei denen wir Russland brauchen“.

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