Linke pocht auf 100 Euro Corona-Zuschlag für sozial Schwache

Geld - Bild: g.carreira via Twenty20
Geld - Bild: g.carreira via Twenty20

Die Linkspartei pocht darauf, die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie stärker sozial zu flankieren. Für alle, die Sozialleistungen beziehen, müsse es einen „sofortigen Corona-Aufschlag von 100 Euro geben“, sagte Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler am Montag in Berlin. „Wir stehen für einen solidarischen Lockdown“, hob er hervor. Auch das Kurzarbeitergeld müsse erhöht werden.

„Pandemietreiber-Situationen“ sieht Schindler derzeit vor allem in der Arbeitswelt. „Da ist der entscheidende Fokus hinzuverlegen“, forderte der Linken-Politiker mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Dienstag. Dagegen spielten private Partys aus seiner Sicht derzeit eine geringere Rolle, äußerte er sich skeptisch zu möglichen Effekten einer nächtlichen Ausgangssperre.

Konkret forderte die Linke „einen klaren Rechtsanspruch für Arbeitnehmer auf Homeoffice“. Wo kein mobiles Arbeiten möglich sei, müsse es mehr Infektionsschutz etwa durch klarere Team-Abgrenzungen in Betrieben geben. Auch eine FFP2-Maskenpflicht sei „eine gute Sache“, jedoch nur, wenn diese „in ausreichender Zahl und zu bezahlbaren Preisen“ verfügbar seien.

Zudem forderte er Erleichterungen für Eltern, die wegen der Schließung von Kitas und Schulen ihre Kinder zu Hause betreuen müssen. Es müsse anerkannt werden: „Wenn Kinder zu Hause sind, kann faktisch kein Homeoffice stattfinden.“

Dabei dürfe die Kinderbetreuung nicht zu Einkommensverlusten führen, mahnte Schindler. So reichten als Ausgleich die beschlossenen zusätzlich zehn Tage Anspruch auf Kinderkrankengeld „bei weitem nicht aus“. Dieses Kontingent dürften viele bereits im Januar aufbrauchen und „der Lockdown soll ja voraussichtlich länger dauern“.

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